Wie funktionieren Solardachziegel?

Sonnenenergie in Strom umwandeln - mit Solardachziegeln auf dem Campingplatz.

Schwarze Solardachziegel von Autarq auf einem Dach.
Ziegel und Paneele? Oft fragt man sich, ob beides auf dem Dach sein muss. Neuartige Solardachziegel verbinden beides miteinander. Aber was sind die Vor- und Nachteile? Foto: Autarq

Solardachziegel machen es möglich, Sonnenenergie zu nutzen, ohne eine auffällige Photovoltaikanlage auf dem Dach zu haben. Stattdessen werden Dachziegel und Solarmodule zu gemeinsamen Komponenten kombiniert. Solardachziegel unterscheiden sich optisch kaum von normalen Dachziegeln, fügen sich entsprechend unauffällig in die Dachstruktur ein und wandeln Sonnenenergie in Strom um.

1. Welche Arten von Solardachziegeln gibt es

Generell lassen sich zwei Arten von Solardachziegeln unterscheiden: solche mit in Vertiefungen eingelassenen Solarpanels und solche, bei denen die gesamte Oberfläche ein Solarpanel darstellt. Erstere können aus klassischen Materialien wie Ton, Schiefer, Keramik oder Kunststoff gefertigt sein, während Letztere aus Quarzglas gegossen werden. Die optimale Wahl von Typ und Material ist abhängig davon, wie das ursprüngliche Dach beschaffen ist und welche ästhetischen Voraussetzungen es gibt.

Es muss nicht das gesamte Dach mit Solardachziegeln bedeckt sein. Bei dunklen Glattziegeln ist es möglich, auch Teilflächen zu bestücken, ohne dass dies optisch stört. Solardachziegel sind langlebig und wetterbeständig. Einige Hersteller garantieren eine Lebensdauer von 25 Jahren bei 80-prozentiger Leistungsfähigkeit.

Schwarze Solardachziegel von Autarq auf einem Dach.
Autarq-Solardachziegel fügen sich nahtlos in das Design eines Daches ein. Sie sind weit weniger anfällig für Teilverschattung, weil sie parallel verschaltet sind. Durch die besondere elektrische Auslegung und einfache Handhabung des Autarq-Systems kann das Dachhandwerk ohne aufwendige Zusatzqualifikation das Solardach komplett selbst realisieren. Foto: Autarq

2. Wie funktionieren Solardachziegel?

Bei Photovoltaikkonstruktionen, die auf Hausdächern angebracht sind, unterscheidet man zwischen Auf-Dach- und In-Dach-Lösungen. Die klassischen rechteckigen Solarmodule sind eine Auf-Dach-Lösung, da sie deutlich sichtbar über dem eigentlichen Dach angebracht werden. Bei einer In-Dach-Lösung sind sie integraler Teil der Dachhaut, aber als Panels noch erkennbar.
Solardachziegel funktionieren technisch wie herkömmliche Photovoltaikmodule.

Die darin eingefassten Solarzellen fangen das Sonnenlicht ein und wandeln die erzeugte Spannung in elektrischen Gleichstrom um. Sie sind untereinander verschaltet und leiten die gesammelte Energie an einen Wechselrichter weiter. Dieser wandelt sie, wie bei jeder PV-Anlage, in haushaltsüblichen Wechselstrom um. Diese Energie kann dann direkt genutzt, in Batterien gespeichert oder bei Überschuss ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Solardachziegel von Jackery in rot.
Geschwungene XBC-Solardachziegel in zwei Farben bietet Jackery. Die geschwungene Form mit 150° Smile Curve sorgt in Kombination mit 0,13 mm dünnen, kristallinen Silizium-Solarzellen für einen hohen Wirkungsgrad von über 25 Prozent. So werden bis zu 170 Watt Energie pro Quadratmeter erzeugt. Erhältlich in den typischen Dachziegelfarben Obsidian-Schwarz oder Terracotta. Foto: Jackery

3. Was ist mit dem Denkmalschutz?

Der offensichtlichste Vorteil von Solardachziegeln ist die Optik. Sie fügen sich harmonisch in das Erscheinungsbild eines Hausdachs ein. Das architektonische Design und die ursprüngliche Ästhetik des Gebäudes bleiben erhalten. Dächer mit Solardachziegeln heben sich oft nur durch einen charakteristischen dunklen Glanz von anderen Dächern ab. Solardachziegel sind in unterschiedlichen Stilen und Farben verfügbar, etwa in Schiefer- oder Terrakotta-Optik.

Besonders bei historischen Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen, sind Solardachziegel eine ansprechende Lösung für eine klimafreundliche Modernisierung. Die Installation von Solaranlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden in Deutschland ist genehmigungspflichtig und oft nur durchsetzbar, wenn die PV-Anlage öffentlich nicht einsehbar ist. Unauffällige Solardachziegel können hier hilfreich sein, da sie sich an die originale Struktur anpassen, ohne dass bauliche Veränderungen sichtbar sind.

Solardachziegel von Sunstyle in Schwarz auf einem Dach in einer Siedlung.
Moderne Solardachziegel sind von traditionellen Dachziegeln je nach Styling oft kaum mehr zu unterscheiden und integrieren grünen Strom perfekt in jedes Dach. Foto: Sunstyle

4. Montage und Wartung der Solardachziegel

Montage und Installation von Solardachziegeln sind komplex, da diese Module nicht nur für optimale Energiegewinnung sorgen, sondern auch alle baulichen Funktionen von Dacheindeckungen übernehmen müssen. So müssen die einzelnen Ziegel zuverlässig abgedichtet werden, um Schutz vor starken Witterungseinflüssen zu gewährleisten. Bei der Neuverdachung können zudem noch weitere Baumaßnahmen erforderlich sein.

So kann es zum Beispiel sein, dass unter der Dachschale zusätzliche Dachlatten verbaut werden müssen, um mehr Befestigungspunkte zu schaffen. Für die Installation müssen zudem alle Solardachziegel untereinander verbunden und verschaltet sein. Das Verschalten der vielen einzelnen Module bedeutet nicht nur größeren Aufwand, sondern auch eine höhere Fehleranfälligkeit. Denn mit der Anzahl der Steckverbindungen steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Anschlüsse im Laufe der Zeit einen Defekt erleidet.

 

Weitere Infos unter: www.creaton.de/autarq, www.jackery.com, www.sunstyle.com

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