Während der Corona-Zeit haben viele ältere Internetnutzer digitale Dienste neu ausprobiert oder intensiver genutzt. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Initiative „7 Jahre länger“ unter über 60-Jährigen. So gab ein Drittel der aktuellen Nutzer von Video-Telefonie-Diensten an, diesen Service erst mit Beginn der Pandemie für sich entdeckt oder seither stärker genutzt zu haben. Auch andere digitale Angebote haben in der Gunst älterer Internetnutzer deutlich zugelegt. Fast ein Drittel (32 Prozent) der Online-Shopper (ohne Lebensmittel) kauft seit Corona neu oder öfter über das Internet ein. Informationen über das Internet besorgen sich per Saldo 25 Prozent neu oder öfter. Und 23 Prozent derer, die derzeit einen Messenger-Dienst verwenden, haben ihn während der Corona-Zeit häufiger eingesetzt.
Insgesamt nutzen in der Altersgruppe 60 plus inzwischen 61 Prozent das Internet, 44 Prozent sogar mindestens einmal täglich. Vor allem unter den Jüngeren in dieser Altersgruppe ist die Online-Nutzung inzwischen fast selbstverständlich: Während sich von den über 70-Jährigen noch mehr als die Hälfte (54 Prozent) nicht im Internet bewegt, liegt dieser Anteil bei den 60- bis 64-Jährigen nur noch bei 14 Prozent.
„Dass Ältere digital nicht auf der Höhe der Zeit sind, ist immer mehr ein Bild aus der Vergangenheit“, sagt Jörg Asmussen vom Versicherungsverband GDV, der die Initiative „7 Jahre länger“ trägt. Für die soziale Einbindung und Versorgung der Älteren in Zukunft sei deren wachsende Online-Affinität ein gutes Zeichen: „Gesellschaftliche Teilhabe wird immer stärker auch von digitalen Kompetenzen abhängen. Das hat die Corona-Pandemie sehr deutlich gezeigt“, betont Asmussen. „Es geht natürlich nicht alles digital, aber es geht auch nicht mehr ohne das digitale.“
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