Mitte des Jahres soll der Xbus von Electric Brands aus Itzehoe auf die Straße kommen. Und dies gleich als ganze Familie. Sie erinnert dabei an die Ideen des Swatch-Autos, das unter Designer Johann Thomforde und Nicolas Hayek unter Daimler-Regie zum Smart Fortwo wurde. Doch der Xbus des norddeutschen Start-ups Electric Brands setzt auf Nutzfahrzeugausrichtung zeitgemäß auf einen Elektroantrieb. Die Produktion im norddeutschen Itzehoe soll im zweiten Quartal anlaufen.
Der XBUS wird, wie der Name nahelegt, als kleiner Bus angeboten werden. Daneben wird er aber auch als Kastenwagen, Transporter mit Kofferaufbau, Pritschenwagen, Pick-up, Camper oder Cabrio erhältlich sein. Zwei Fahrgestelle – Offroad und City – sollen acht verschiedene Aufbauten tragen können. Sämtliche Antriebstechnik ist unterdessen in der 3,65 Meter langen Plattform untergebracht. Die Aufbauten sollen so einfach getauscht werden können – nach dem „Lego-Prinzip“, wie es auf der Website heißt. Der Campingbus bietet eine 2,10 Meter lange und 1,30 Meter breite Liegefläche. Für ihn ist ein Preis von 28.800 Euro angekündigt. Der Basis-X-Bus als Kabine mit Fahrgestell soll bei unter 20.000 Euro starten.
Die ElectricBrands AG wurde 2020 in Hessen gegründet, ehe der Unternehmenssitz im Mai 2021 an den zukünftigen Produktionsstandort nach Itzehoe verlegt wurde. Die Firma ist Nachfolger der emobs GmbH aus Münster, die an dem XBUS unter dem Namen eBussy bereits seit 2018 gearbeitet hatte. Während nun das Tuch vom ersten Prototyp des XBUS gezogen wird, soll die Produktion des Serienmodells Mitte 2022 folgen.
Um in der Leichtklasse L7e mitfahren zu dürfen, darf der XBUS gewisse Werte nicht überschreiten. An diesen Limits orientiert sich somit das Datenblatt des wandelbaren Leichtgewichts: Es verfügt über eine Leermasse von weniger als 600 Kilogramm, kann bis zu drei Personen befördern, kommt auf eine Dauerleistung von nicht mehr als 15 kW (bei einer Spitzenleistung von 56 kW) und eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Konkret arbeitet der XBUS mit vier Radmotoren von Schaeffler, die auf 48-Volt-Technologie basieren. Das Drehmoment beziffert der Hersteller auf gut 1.000 Nm.
Die Batterie ist modular in Paketen zu je 1,25 kWh aufgebaut, so sollen je nach Anwendung zwischen 10 und 30 kWh in das Fahrgestell eingebaut werden können. Es handele sich um „kobaltfreie Lithium-Ionen-Batterien aus deutscher Produktion“, heißt es. Das dürfte auf Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Chemie hindeuten. Die Reichweite soll je nach Gewicht und Aufbau zwischen 100 und 600 Kilometern liegen. Dabei sollen auch Solarzellen am Fahrzeug helfen, die laut dem Unternehmen bei sonnigem Wetter Strom für bis zu 200 Kilometer zusätzlich am Tag erzeugen.