Campingplatz-Kräutergarten: So gelingt der Anbau von Heil- und Gewürzkräutern auf ihrem Platz

Heil- und Gewürzkräuter-Anbau

Heilkräuter in einem Beet umgeben von einem Holzzaun.
Foto: Pixabay

Heil- und Gewürzkräuter helfen nicht nur dem Menschen, sie bieten auch zahlreichen Insekten Nahrung und sind ganz nebenbei ein Eyecatcher auf jedem Campingplatz.

Schon seit Jahrhunderten nutzen Gelehrte und Geistliche wie Hippokrates, Paracelsus, Hildegard von Bingen oder Sebastian Kneipp Kräuter als Heilmittel. Die meisten Kräuter lassen sich – kostengünstig – aus Samen ziehen, die einfach im Frühjahr direkt ausgesät werden können. Späteres Vermehren über Stecklinge gelingt von Mai bis Juli. Was den Boden betrifft, sind Heilkräuter überwiegend anspruchslos und wachsen in einem sandigen, nährstoffarmen, kalkhaltigen Boden.

Beet mit zwei Kräuterpflanzen und Händen die es bepflanzen.
Egal ob in einer Kräuterspirale, einem Beet oder in einem Topf, Heil- und Gewürzkräuter gedeihen fast überall. Foto: Pixabay

Auch die Frage des Standorts lässt sich leicht beantworten: Heilkräuter gedeihen eigentlich überall. Heil- und Gewürzkräuter können in Beete, Kräuterspiralen, Schalen, Balkonkästen oder Töpfe gepflanzt werden. Die Pflanzen können sehr gut als Mischkultur eingesetzt werden, das heißt, zwischen Gemüse, aber auch ins Staudenbeet. Mediterrane Kräuter bevorzugen – qua Herkunft – natürlich sonnige und geschützte Plätze. Sie können gut in einem Topf im Haus überwintern, an einem hellen, nicht zu warmen Ort und wenig gegossen. Minze und Melisse sind hingegen winterfest und bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte sowie mäßig feuchte bis feuchte Böden.

Hände in Handschuhen die ausgezupfte Kräuter über einem Kräuterbeet halten.
Wer das das Wachstum seiner eingepflanzten Kräuter fördern will, sollte diese regelmäßig ernten. Foto: Pixabay

Regelmäßige Ernte hält Kräuterpflanzen in Form und fördert das Wachstum. Strauchige Kräuter wie Salbei oder Lavendel sollten ein bis zweimal pro Jahr gestutzt werden – im Frühjahr und nach der Blüte. Bei Kräutern wie Basilikum, Estragon, Liebstöckel, Petersilie oder Schnittlauch sollten die Blüten immer entfernt werden, da sich mit der Blütenbildung der Geschmack der Blätter verändert. Bei Pflanzen, von denen dagegen die Blüten verwendet werden, kann die Blütezeit verlängert werden, indem man die verblühten Blüten entfernt. Das sind zum Beispiel der Borretsch, die Kapuzinerkresse und die Ringelblume.

Salbei auf einem weißen Küchentuch.
Bei der Ernte sollte darauf geachtet werden, bei Blättern und Stängeln nur das obere Drittel der Pflanze zu ernten. Foto: Pixabay

Der beste Zeitpunkt für die Ernte ist der späte Vormittag, wenn der Tau getrocknet ist und die Konzentration der ätherischen Öle am höchsten ist. Die Kräuter sollten trocken sein, das heißt, es sollte idealerweise zwei bis drei Tage vorher nicht geregnet haben. Blüten sollten kurz vor der Entfaltung am Morgen gesammelt und mit der Hand vorsichtig abgezupft werden. Bei Blättern und Stängeln nur das obere Drittel der Pflanze ernten, weiter unten sind die Teile eher faserig und verholzt. Zum Sammeln einen luftigen Korb verwenden und möglichst frisch verarbeiten, einfrieren oder trocknen.

 

Kontakt: Bayerischer Landesverband für Gartenbau und Landespflege e. V., Herzog-Heinrich-Straße 21, 80336 München, Tel.: 089/5443050, info@gartenbauvereine.org, www.gartenbauvereine.org