Die Landesmesse Stuttgart betreut die CMT in Stuttgart, die Touristik & Caravaning in Leipzig und die Reisen & Caravaning in Hamburg. Alexander Ege will diese drei Events noch stärker miteinander verknüpfen. CI sprach mit ihm über seine Pläne.
CI: Herr Ege, die CMT ist die größte Camping-Touristikmesse in Europa. Welche sind die Säulen des Erfolgs? Alexander Ege: Die Kombination der vielfältigen Themen innerhalb der Caravaning- und Tourismusbranche ist für uns ein entscheidender Erfolgsfaktor. Wir wollen allen Beteiligten auf der CMT eine Heimat bieten. Dabei verstehen wir uns als eine themenübergreifende Plattform für Neuheiten und Innovationen. Über die letzten Jahrzehnte ist es der CMT immer wieder gelungen, aktuelle Trends frühzeitig aufzugreifen und zu präsentieren – sei es nun als Schwerpunktthema oder eigene Tochtermesse. Auf diese Weise konnten wir immer wieder neue Besucherzielgruppen ansprechen und begeistern. Viele kennen uns außerdem als Publikumsmesse, die jährlich fast eine Viertel Millionen Gäste begeistert. Die CMT ist aber ebenfalls ein Fachevent mit über 600 Rahmenveranstaltungen und Kongressen. Zudem sind wir ein Medienevent. Wir veranstalten zahlreiche Pressekonferenzen, arbeiten mit starken Medien zusammen und begrüßen jährlich etwa 1.600 Journalistinnen und Journalisten auf der Messe.
CI: Wie können die Messen in Hamburg und Leipzig von der Struktur in Stuttgart profitieren? Ege: Durch über 55 Jahre CMT-Geschichte haben wir ein weltweites Netzwerk aufgebaut. Davon profitieren sowohl unsere Messen in Hamburg und Leipzig als auch unsere ausstellenden Unternehmen. Unser Team betreut mit Begeisterung alle drei Messen, wodurch viele Synergien entstehen. Stellt ein Unternehmen beispielsweise in Stuttgart, Leipzig und Hamburg aus, hat es nur eine Ansprechperson im Team. Das macht vieles schneller und einfacher. Die langjährige Erfahrung aus Stuttgart übertragen wir auch in allen weiteren Bereichen auf die anderen Standorte. Wir haben inhouse bei uns Expertinnen und Experten für alle Messebereiche, vom Standbau bis hin zu digitalen Systemen. Trotz aller Erfahrung können wir unsere Messen in Hamburg und Leipzig aber nur mit unseren lokalen Partnerinnen und Partnern weiterentwickeln. Keiner kennt die Regionen besser, daher sind wir als Team dankbar für unser starkes Netzwerk. Nicht zuletzt, weil es die regionale Akzeptanz unserer Messen fördert.
CI: In Sachen Camping hat Essen aber die Nase vorn – oder? Ege: Für mich als begeisterten Camper ist das Thema Camping natürlich eine Herzensangelegenheit, ganz besonders bei der Planung unserer Messen. Wir bieten den Raum, in dem sich Campingplatzbetreiber mit Urlauberinnen und Urlauber sowie B2B-Gäste treffen können. Wie sich das Segment der Campingplätze dabei präsentiert, ist entscheidend für deren Akzeptanz in der Branche. Und auch wir als Messe entwickeln die Art, in der wir das Thema Camping auf den Messen platzieren, immer weiter. Ich bin selbst dazu gerne auf anderen Messen unterwegs und sammle Ideen und Eindrücke, die ich wieder in unsere Messen einfließen lassen kann.
CI: Campingplätze sind die Software für das Caravaning. Wie können Sie diese Software mehr und besser in das System Messe einbinden? Ege: Campingplätze sind für mich das Salz in der Suppe. Jeder, der als Caravaner oder Caravanerin reisen möchte, sucht natürlich auch einen Campingplatz. Die Aufgabe der Campingplätze besteht deshalb nicht nur darin, sich auf Messen als Urlaubsziel zu präsentieren, sondern immer mehr auch als gute Gastgeberinnen und Gastgeber. So gelingt dann auch die Neukundengewinnung. Wir bieten hierfür das perfekte Umfeld: Hat man einen schönen Campingplatz bei uns gefunden, kann man sich im Touristikbereich direkt über das Reiseziel informieren. Das macht uns als Messen auch so stark. Wir bieten alles, was man suchen könnte, an einem Fleck und mit bester, persönlicher Beratung.
CI: Wo sehen Sie die Trends beim Camping in den nächsten Jahren, die sich auch auf der Messe widerspiegeln könnten? Ege: Ganz klar: Mietangebote in all seinen Varianten werden immer wichtiger – vom simplen Zelt bis hin zum vollausgestatten Bungalow. Während man bisher das eigene Zelt im Auto verstaute und damit auf den Campingplatz fuhr, wollen Urlauberinnen und Urlauber mittlerweile lieber von Angeboten direkt vor Ort Gebrauch machen. Ich sehe auch eine klare Veränderung in der Art der Campingplätze, die gesucht werden. Reisende achten immer mehr auf den Mehrwert, den ein Campingplatz im Vergleich bietet. Besonders wichtig ist vielen hierbei eine gut ausgebaute Infrastruktur und, wie zuvor schon erwähnt, die Gastfreundschaft. Und weil wir gerade schon mal beim Thema Vergleichbarkeit sind: Urlauberinnen und Urlauber wollen auf einfachem Wege Campingplätze vergleichen können, gerade was die Verfügbarkeit angeht. Wer hier als Campingplatz transparent und proaktiv kommuniziert, ist klar im Vorteil.
CI: Im April waren Sie auf dem ersten Campinggipfel Austria. Könnten Sie sich so eine Veranstaltung auch in Deutschland vorstellen? Ege: Unbedingt. Die Vision der Branche ist klar: Das Thema Camping muss auch auf Bundesebene mehr Gehör finden, um zukunftsfähig zu bleiben. Ein Campinggipfel ist der perfekte Rahmen, um als Branche noch enger zusammenzuarbeiten.
CI: Unter der Federführung der Landesmesse Stuttgart? Ege: Wir sind mit unseren drei Standorten jederzeit bereit, um als Partner einen Campinggipfel in Deutschland zu veranstalten.
CI: Vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch
Das Interview führte Raymond Eckl.