Arbeitskreis Camping: Vernetztes Denken und praxisnahes Handeln

Das Prinzip ist simpel - die Wirkung jedoch enorm: Ein Arbeitskreis führt Branchenexperten zusammen, sorgt für Transparenz und bündelt Kräfte.

Redner vom Arbeitskreis Hotelimmobilien auf der Bühne mit Präsentation auf Bildschirm.
Während der Podiumsdiskussion befasste man sich aus unterschiedlichsten Perspektiven mit aktuellen Themen die, die Hotellerie bewegen. Die Referenten gaben dabei ihre Expertise zum Besten. V.l.: Andreas Martin (AK Hotelimmobilien Leiter), Heinrich Dominici (Tenne Kitzbühel), Dr. Viktoria Veider-Walser (Kitzbühel Tourismus), Dr. Martin Domenig (Kohl & Partner), Denise Seeholzer (STR). Foto: Arbeitskreis Hotelimmobilien

Die deutsche Campingbranche floriert – doch mit dem Erfolg gehen auch neue Herausforderungen einher. Mit fast 43 Millionen Übernachtungen im Jahr 2024 erreicht der Markt ein neues Rekordniveau. Allerdings bringen mehr Gäste auch eine größere Verantwortung mit sich: von Nachhaltigkeit über Digitalisierung bis hin zu Personalmanagement.

Andere Branchen in der Gastronomie – allen voran die Hotellerie – haben längst erkannt, dass ein strukturierter Erfahrungsaustausch der Schlüssel ist, um komplexe Herausforderungen zu meistern. Zuletzt hatte so der erfolgreiche und etablierte Arbeitskreis Hotelimmobilien in Kitzbühel demonstriert, wie das funktionieren kann: Experten, Betreiber und Investoren diskutierten Trends, teilten Daten und entwickelten gemeinschaftlich Zukunftsperspektiven. Kann ein Arbeitskreis auch in der Campingbranche Anwendung finden?

Der Hebel für eine nachhaltige Entwicklung

Das Prinzip ist simpel, die Wirkung jedoch enorm. Ein Arbeitskreis, kurz AK, führt Branchenexperten zusammen, sorgt für Transparenz und bündelt Kräfte in Bereichen, in denen stets jeder für sich allein versucht, Anliegen voranzutreiben. Doch heißt es nicht immer: Gemeinsam erreicht man mehr?

Vier RednerInnen vor Rosis Sonnenbergstubn in Kitzbühel, auf der Sitzung des AK Hotelimmobilien.
Das Prinzip ist simpel, die Wirkung jedoch enorm. Ein Arbeitskreis führt Branchenexperten zusammen, sorgt für Transparenz und bündelt Kräfte in Bereichen. Foto: Arbeitskreis Hotelimmobilien

Diese drei wesentlichen Vorteile eines gemeinschaftlichen Wirkens sind einfach aufgelistet: Sie heißen Innovation, Orientierung und Netzwerk. Aber für was steht Innovation? Zukunftsweisende Themen werden schneller angenommen. Durch den fachlichen Austausch werden neue Konzepte erheblich schneller umgesetzt. Die Orientierung erfolgt durch transparente Benchmarks, die es er möglichen, eine fundierte Planung von Investitionen zu erstellen.

Der Abgleich von Kennzahlen und Erfahrungswerten hilft für eine realistische Markteinschätzung. Und letztendlich geht nichts über ein gutes Netzwerk, denn tragfähige Kooperationen entstehen nur aus Begegnungen. Diese Verbindungen entscheiden oft über Erfolg und Innovation. Wer sich in einem Arbeitskreis engagiert, profitiert langfristig von dem gebündelten Wissen und verringert das Risiko, Entwicklungen zu verpassen.

Vernetztes Denken und praxisnahes Handeln

Wie sieht nun aber solch ein Arbeitskreistreffen im Detail aus? Im Fall des dritten von insgesamt vier jährlichen Treffen des Arbeitskreises Hotelimmobilien, bestand die Agenda aus den Besichtigungen ausgesuchter Hotels, Fachvorträgen zu richtungsweisenden Branchentrends und Diskussionen mit Vertretern aus Tourismus, Consulting und Hotellerie.

Viele Menschen an Tischen teilweise vor Laptop die dem Arbeitskreis Hotelimmobilien zuhören.
Während der Veranstaltung entsteht durch den gemeinsamen Austausch interdisziplinärer Erfahrungs- und Wissenstransfer. Foto: Arbeitskreis Hotelimmobilien

Egal, ob es nun um Nachhaltigkeitsstandards und Saisonverlängerungen ging oder Finanzierungsmodelle diskutiert wurden, führte der offene Dialog am Ende jeweils zu konkreten Lösungsansätzen. Mitunter war Thema dieser Arbeitskreissitzung auch der Campingtourismus. Es zeigte sich, dass die Hotellerie immer mehr an das Thema Camping rückt.

So wurde nicht nur über Tiny Houses gesprochen, sondern auch der Campingplatz am Hotel als neuer Standard detailliert vorgestellt – ein erstes Indiz dafür, dass die Grenzen zwischen den beiden Branchen zunehmend verschwimmen. Im Rückschluss zeigt es gleichsam aber auch eines, dass dieses Format genauso der Campingbranche die Möglichkeit eröffnet, eigene Themen ebenso praxisnah zu erörtern, wie zum Beispiel Energieautarkie, digitales Buchungsmanagement und die Integration regionaler Wertschöpfungsketten.

Rosis Sonnbergstuben, in Kitzbühel, davor viele Menschen die am Arbeitskreis Hotelimmobilien teilnehmen.
Der AK Hotelimmobilien traf sich diesmal auf Rosi’s Sonnbergstuben. Foto: Arbeitskreis Hotelimmobilien

Gemeinsam stärker in die Zukunft

Arbeitskreise dienen nicht dem Selbstzweck, sondern stellen ein strategisches Instrument dar. Sie vereinen Expertise, fördern Vertrauen und bieten neue Sichtweisen. Es geht also nicht um die Frage, ob sich Arbeitskreise im Bereich Camping etablieren können – sondern vielmehr darum, wer von Anfang dabei ist.

Der neu gegründete Arbeitskreis Camping bringt damit ein Format hervor, das diese Impulse gezielt auf Campingplätze überträgt. Bereits jetzt sind regelmäßige Treffen mit Fachvorträgen, Betriebsbesichtigungen und moderierten Workshops geplant. Die Teilnehmerstruktur wurde weit gefasst: Betreiber von Campingplätzen, Zulieferer, Tourismusorganisationen sowie Rechtsberatung und Consulting bilden ein gemeinsames Netzwerk, das Orientierung bietet und gemeinschaftlich, konkrete Strategien entwickelt.

Der Schwerpunkt liegt auf praxistauglichen Lösungen, dem gemeinschaftlichen Austausch und messbaren Resultaten. Ab sofort können sich Interessierte auf der Website des Arbeitskreises Camping unter www.ak-camping.de anmelden und damit aktiv zur Gestaltung der bevorstehenden Agenda beitragen und somit auch Teil des neuen Netzwerkes werden.

Hier geht´s zur konstituierenden Sitzung des Arbeitskreis Camping auf dem Campingpark Gitzenweiler Hof.

Mehr Informationen zum Arbeitskreis Camping erhalten Sie hier: Arbeitskreis Camping.