Vielfalt schaffen: So gestalten Sie Ihren Campingplatz schmetterlingsfreundlich

Collage mit vier verschiedenen Schmetterlingsarten auf Blumen mit grünem Hintergrund in der Natur.
Foto: Anna N Chapman, Pixabay

Schmetterlinge bringen bunte Schönheit auf den Campingplatz. Zarte Flügel schwirren lautlos von Blüte zu Blüte, zitronengelbe Farbtupfer flirren über einem Meer von Lila. Wenn wir an Schmetterlinge denken, haben wir meist wunderschöne, grazile Falter vor Augen. Das ist jedoch nur der letzte Abschnitt im Leben eines Falters. Es beginnt als winziges Ei, aus dem Raupen schlüpfen, die sich dann in die sogenannten „Puppen“ verwandeln. Daraus geht der fliegende Falter hervor. Corinna Hölzel: „Um Schmetterlingen einen nachhaltigen Lebensraum zu bieten, sollten alle Etappen der Entwicklung berücksichtigt werden.

Welche Pflanzen eignen sich für einen schmetterlingsfreundlichen Garten?

Das betrifft vor allem die Auswahl der richtigen Pflanzen im Garten. Schmetterlinge legen ihre Eier nur an solchen Pflanzen ab, die ihren Raupen als Futterpflanzen dienen.“ Die stets nimmersatten Raupen brauchen eine Menge Energie, um sich in einen Falter zu verwandeln. Der erwachsene Falter hingegen benötigt nektarreiche Blüten, die er mit seinem langen Saugrüssel ansteuert. „Viele Schmetterlinge sind wählerisch, was ihre Pflanzenkost angeht. Wenn Sie dauerhaft eine bestimmte Schmetterlingsart in Ihrem Garten ansiedeln möchten, sollten Sie die passenden Pflanzen für deren gesamten Lebenszyklus wählen. Thymian, Brombeeren, Fetthenne, aber auch Brennnessel und Löwenzahn sind Schmetterlingsmagneten. Gerade Brennnesseln sind beliebte Fraßpflanzen für viele Raupen, zum Beispiel vom Tagpfauenauge, Kleinem Fuchs oder Admiral. Wer Brennnesseln im Garten zulässt, wird auch Schmetterlinge anlocken“, rät Hölzel.

Wilde Ecken mit Wildkräutern oder eine Kräuterspirale sind nicht nur eine Augenweide und schmecken im Salat. Sie liefern auch ein reiches Nahrungsbüffet für Schmetterlinge. Blühende Küchenkräuter wie Thymian und Zitronenmelisse werden gerne von Faltern angeflogen. Wichtige Nektarpflanzen, die zusätzlich zu den Futterpflanzen der Raupen im naturnahen Garten zu finden sein sollten, sind unter anderem Phlox, Blutweiderich, Disteln, Natternkopf, Dost, Klee und Witwenblumen. Hölzel: „Ohne Raupen gibt es keine bunten Falter! Seien Sie nachsichtig mit den Raupen im Garten und lassen Sie sie leben. Für eine nachhaltige Ansiedlung von Schmetterlingen braucht es deshalb neben blühenden Nektarpflanzen auch Futterpflanzen für Raupen.“

Kompost statt chemisch-synthetische Pestizide

„Ein absolutes No-Go ist der Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden bei der Gartenarbeit. Pestizide schaden vielen Insekten und anderen Tierarten, nicht nur Schmetterlingen.“ so Hölzel. Generell gilt es für den naturnahen Schmetterlingsgarten auf Kunstdünger und Erde mit Torfanteil zu verzichten. Verwenden Sie am besten eigenen Kompost, um Ihre Erde anzureichern. Und wer heimische Wildpflanzen zulässt oder aus regionalen (Bio-)Samenmischungen bezieht, minimiert den Eintrag von Pestiziden im Garten.

Hölzel: „Lassen Sie Pflanzenstängel im Winter einfach stehen. Einige Schmetterlingsarten nutzen abgestorbene Blütenstängel zur Überwinterung. Auch Laub auf den Beeten bietet Überwinterungsquartiere für Insekten. Deshalb sollten Beete erst im Frühjahr abgeräumt werden, wenn der Neuaustrieb beginnt. Stängel können gern bis in den Mai hinein stehen bleiben.“ Mit diesen Tipps lassen sich bereits kleine Flächen auf dem Campingplatz schnell und attraktiv für die prachtvollen Falter gestalten. Das ist nicht nur ein wunderschöner Anblick und erfreut die Gäste des Campingplatzes, sondern fördert ganz nebenbei vor allem auch noch die Artenvielfalt.

Kontakt: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V., Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin, bund@bund.net, www.bund.net

 

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