Neues Waldsterben in Deutschland

So steht es um den Baumbestand und einzelne Baumarten in Deutschland.

Waldsterben: Bäume im Wald durch die, die Sonne scheint.
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Die Wälder in Deutschland geben mehr Kohlenstoff ab, als sie speichern können. Das ist ein Ergebnis der Bundeswaldinventur, die das Bundeslandwirtschaftsministerium und das Thünen-Institut Ende letzten Jahres in Berlin veröffentlicht haben. Diese Erhebung findet alle zehn Jahre statt und zeigt die Größe und den Zustand des Baumbestands sowie einzelner Baumarten auf. Die nun veröffentlichten Messdaten verdeutlichen es: Wir erleben ein neues Waldsterben.

Unsere Wälder sind nicht länger eine Senke von Treibhausgasen, sondern sie sind seit 2017 vor allem durch den Verlust an lebender Biomasse durch die Klimakrise zur Quelle geworden. Maßgeblich sei das massive Absterben von Fichten- und Kiefernmonokulturen in den vergangenen Jahren gewesen, heißt es beim Wissenschaftsmagazin „Spektrum“ unter Berufung auf den Bericht. Die Nadelwälder litten besonders in den vergangenen Dürre- und Sturmjahren.

Vor dem Fichtensterben, das 2017 begann, verzeichneten die Experten und Expertinnen des Thünen-Instituts noch einen deutlichen Aufbau des Holzvorrats im deutschen Wald – und damit eine sogenannte Senkenleistung. Das hat sich in den vergangenen Jahren aber gewandelt. Dem zunehmenden Trockenstress muss begegnet werden, indem Wasserkreisläufe geschützt und Wasserspeicherkapazitäten aufgebaut werden.

Langfristig ist der Waldumbau in artenreiche, naturnahe und resiliente Laubmischwälder die beste Investition in Klimaresilienz und Versicherung gegen die sich durch die Erderhitzung verschärfenden Risiken von Kalamitäten, also massive Schäden durch Insekten oder Stürme und Brände.

Kontakt: Johann Heinrich von Thünen-Institut, Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Bundesallee 50, 38116 Braunschweig, Tel.: 0531/5961003, info@thuenen.de, www.thuenen.de