Modulares Bauen mit Holz: Vorteile der Konstruktionsmethode Holzmodulbau für Campingplätze

Holzmodulbau als nachhaltige und schnelle Konstruktionsmethode

Modulares Haus aus Holz, in weiß, mit großen, gläsernen Fenstern. Davor ein Swimmingpool, umgeben von einer Holzterrasse.
Foto: Pixabay

Modulare Holzhäuser machen auch auf einem Campingplatz eine gute Figur und stehen ganz in der Tradition der oft so langweiligen, aber preiswerten Mobilheime.

Steigende Baukosten und die Suche nach nachhaltigen Alternativen drängen immer mehr Bauherren dazu, neue Wege zu gehen. Die USA sind Deutschland in diesem Thema bereits voraus und setzen verstärkt auf modulares Bauen mit Holz. Doch viele fragen sich, ob diese Bauweise langfristig wirtschaftlich rentabel ist und ob sie mit traditionellen Methoden mithalten kann.

Der Druck, Kosten zu sparen und gleichzeitig auf Nachhaltigkeit zu setzen, führt zu einer zunehmenden Unsicherheit bei Bauherren. Dabei könnte modulares Bauen mit Holz eine Revolution in der Bauindustrie sein. Welche Erkenntnisse über die Vorteile und Herausforderungen der modularen Bauweise es bereits gibt und was Deutschland von den USA lernen kann, erfahren Sie auf diesen Seiten. Alles ist durchaus auch auf das Campingwesen anwendbar, wenn auch in etwas abgemilderter Version. Grundsätzlich ist hier der Holzbau über die Mobilheime ab Werk schon längst verbreitet, aber die Umsetzung auch beim Gebäudebau ist möglich.

Verschiedene Holzbauweisen im Vergleich

Im Holzbau lassen sich drei zentrale Konstruktionsmethoden unterscheiden: der klassische Holzständerbau, der Holztafelbau und der Holzmodulbau. Der Holzmodulbau, der hier besonders im Fokus stehen soll, bietet zwei wesentliche Varianten: Entweder werden nahezu 100 Prozent der Bauarbeiten im Werk durchgeführt und das fertige Modul wird auf der Baustelle nur noch montiert, oder es wird – wie in Deutschland oft der Fall – eine teilfertige Lösung gewählt, bei der etwa 80 Prozent der Arbeiten im Werk erfolgen. Diese Vorfertigung ermöglicht es, Bauprojekte in deutlich kürzerer Zeit zu realisieren.

Vorteile durch verkürzte Bauzeit

Ein Hauptvorteil des modularen Bauens mit Holz liegt in der drastisch reduzierten Bauzeit. Projekte können bis zu drei- oder sogar viermal schneller fertiggestellt werden als im herkömmlichen Bau. Diese Zeitersparnis hat vor allem im Hinblick auf Finanzierungskosten erhebliche Auswirkungen: Da die Bauphase kürzer ist, verringert sich die Zinsbelastung für Bauherren und Investoren, die derzeit durch Zinssätze von etwa 4 Prozent belastet sind. Dies führt zu einer spürbaren Senkung der Gesamtkosten – trotz etwaiger höherer Anfangskosten im Vergleich zum konventionellen Bau.

Modulares Haus in Holzbauweise mit zwei Stockwerken. Im Inneren leuchtet Licht. Davor befindet sich ein Swimmingpool.
Es muss nicht immer gleich mehrgeschossig sein, aber der modulare Holzbau ermöglicht vieles. Foto: Pixabay

Wirtschaftliche Rentabilität

Langfristig gesehen stellt sich die Frage, ob modulares Bauen mit Holz wirtschaftlich rentabel ist. Experten betonen, dass die Baukosten – insbesondere für die Gewerke der Kostengruppen 300 und 400 – je nach Projekt mit denen des konventionellen Baus vergleichbar sind, aber nicht günstiger. Die verkürzte Bauzeit bringt dagegen klare finanzielle Vorteile mit sich, die sich auf die Eigenkapitalrendite auswirken. Insbesondere Investoren, die mehrere Projekte parallel realisieren möchten, profitieren von der höheren Baugeschwindigkeit. Während beim traditionellen Bau in einem festgelegten Zeitraum nur wenige Projekte abgeschlossen werden können, ermöglicht die modulare Bauweise eine Vervielfachung der realisierbaren Vorhaben.

Risikominimierung durch feste Kosten

Ein weiteres Argument für den modularen Holzbau ist die bessere Kostenkontrolle. Da beim Modulbau die meisten Arbeiten im Werk stattfinden und standardisierte Bauprozesse angewendet werden, sind die Baukosten in der Regel stabiler. Im Gegensatz dazu müssen bei konventionellen Bauprojekten häufig Schwankungen von bis zu 20 Prozent einkalkuliert werden – nicht zuletzt bedingt durch unvorhersehbare Marktentwicklungen oder Verzögerungen.

Besonders in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten, wie etwa während der COVID-19-Pandemie, haben viele Bauträger erlebt, dass Kostensteigerungen von 25 Prozent und mehr keine Seltenheit sind. Durch die Funktion des Modulbauers als Generalunternehmer wird zudem ein großer Teil des Projektrisikos vom Investor auf den Baupartner übertragen. Die Möglichkeit, Bauprojekte schlüsselfertig zu übergeben, sorgt zusätzlich für Sicherheit auf Seiten der Bauherren. Eine verkürzte Planungsphase und feste Preise minimieren das finanzielle Risiko erheblich.

Fazit zum modularen Bauen mit Holz

Das modulare Bauen mit Holz bietet eine Reihe von Vorteilen, die es für die Zukunft des Bauens äußerst interessant machen: Die schnelle Realisierbarkeit von Projekten, die höhere Kostensicherheit und die nachhaltigen Aspekte machen es zu einer attraktiven Alternative. Besonders in Deutschland, wo nachhaltiges Bauen immer mehr an Bedeutung gewinnt, dürfte der Holzmodulbau in den kommenden Jahren zunehmend an Relevanz gewinnen. Auch wenn er momentan noch mit höheren Anfangskosten verbunden ist, könnte die Kombination aus Schnelligkeit und Kostenkontrolle das modulare Bauen mit Holz langfristig zur bevorzugten Bauweise machen.

Dr. Peter Burnickl, an einer Glasscheibe lehnend mit verschränkten Armen.
Foto: Pro Bauherr GmbH

Der Autor

Dr. Peter Burnickl hat sich zur Aufgabe gemacht, mit einem neuen Ansatz für nachhaltige, optimierte und wirtschaftliche Gebäude zu sorgen. Er ist Geschäftsführer der Pro Bauherr GmbH und kennt diese als Ingenieur, Projektentwickler und Bauträger genau. Mit seinem Team unterstützt er Bauherren dabei, so zu bauen, dass alle Kosteneinsparpotenziale voll ausgeschöpft sind.

Kontakt: Pro Bauherr, Burgstraße 1a, 92355 Velburg, Tel.: 09182 90130-0, info@pro-bauherr.com, www.pro-bauherr.com

Beitrag von Dr. Peter Burnickl